Ratschläge für ein barrierefreies und sicheres Zuhause
Die Treppe wird zum unüberwindbaren Hindernis, der Wohnzimmerteppich oder Telefonkabel zur Stolperfalle, die Badfliesen zur Rutschpartie: Wenn bei älteren Menschen Kraft, Beweglichkeit und Koordination nachlassen, birgt die Wohnung zunehmende Unfallgefahren. Auch zu hohe Küchenschränke und Arbeitsflächen oder rollstuhlluntagliche Türeingänge können ärgerlich sein. Höchste Zeit für bauliche Veränderungen, um altersgerechte Wohnräume zu schaffen. Worauf Angehörige und Senioren beim Umbau achten sollten, haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Das Badezimmer: rutschfest und barrierefrei
Häufige Ursache für Stürze sind u.a. rutschige Böden – umso mehr, wenn im Alter die Schritte unsicherer werden. Dann lohnt es sich, die herkömmlichen Fliesen im Bad durch rutschfeste Böden zu ersetzen. Statt Badematten aus Textilgewebe sind Kunststoffmatten mit Saugnäpfen angebracht. Ein weiteres Hindernis sind alte, zu hohe Duschwannen, die den Einstieg erschweren. Eine gute Alternative sind ebenerdige Wannen oder geflieste Duschen, die zusätzlich mit einem Stuhl und Haltegriffen ausgestattet sind. Sie sind auch für die Toilette ratsam. Denn schwindet die Kraft in den Beinen, hilft es, sich beim Aufstehen mit den Armen abzustützen.
Die Küche: sitzend arbeiten
Auch für die Küche gilt, Sitzgelegenheiten erleichtern den Alltag. Denn langes Stehen fällt im Alter oft schwer. Das trifft vor allem auch für Senioren zu, die auf einen Rollator oder eine Gehhilfe angewiesen sind. Es ist sinnvoll, Unterschränke nach oben zu verlegen, um darunter Beinfreiheit für einen Stuhl zu schaffen und Küchenarbeiten angenehm erledigen zu können. So sind Lebensmittel, Töpfe und Geschirr leichter zu erreichen.
Die Wohnräume: barrierefreie Übergänge
Stolperfallen für Senioren gibt es im Haushalt viele, z.B. Türschwellen oder Teppichfalten. Insbesondere bei Osteoporosepatienten erhöht sich dadurch das Risiko für Knochenbrüche. Barrierefreie Übergänge helfen, die Sturzgefahr zu minimieren. Achten Sie darauf, auf freiliegende Teppiche und auf sperrige Möbel zu verzichten, um ausreichend breite Durchgänge zu schaffen.
Das Treppenhaus: Geländer oder Lift
Stürze im Treppenhaus sind bei Senioren keine Seltenheit. Beidseitige Handläufe können zusätzliche Sicherheit bieten. Reicht die Kraft zum Treppensteigen nicht aus, kann evtl. der Umzug in eine Erdgeschosswohnung oder der Einbau eines Treppenliftes sinnvoll sein. Oft ist ein Umzug nicht möglich oder nicht gewünscht, da viele Emotionen mit der vertrauten Umgebung verbunden sind. Ein Treppenlift kann das Mobilitätsproblem lösen, ob als Sitz-, Steh- oder Plattformvariante für Rollstuhlfahrer.
Die Finanzierung: Fördergelder beantragen
Altersgerechter Wohnungsumbau ist oft kostspielig. Jedoch können Angehörige und Senioren auf Unterstützung von Bund, Ländern und Versicherungen setzen, z.B. durch Kranken- oder Pflegekassen sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie übernehmen Kosten für Pflegehilfsmittel wie Pflegebetten, Hausnotrufknöpfe oder auch Treppenlifte.
Die Betreuung: Hilfe annehmen
Umbaumaßnahmen erhöhen den Wohnkomfort und die Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Aber dies allein ist keine Gewähr dafür, dass die Selbstständigkeit der Senioren erhalten bleibt. Deshalb ist es wichtig zu erkennen, wann es nicht mehr ohne fremde Hilfe geht. Besonders Angehörige sind hier gefordert. Denn älteren Menschen fällt es nicht leicht, sich die Hilfsbedürftigkeit einzugestehen.
In diesem Fall kann einen häusliche Betreuungskraft die Lösung sein, die mit den Senioren unter einem Dach lebt und ihnen im Alltag hilft.